Gehen Allergien an die Nerven?
Charité Berlin, Uniklinikum Gießen
Viele chronische Erkrankungen, z.B. aus dem allergischen und atopischen Formenkreis wie die Neurodermitis, sind mit hoher psychosozialer Belastung und ihren Folgen Angst und Depression assoziiert. Ist dieser Zusammenhang durch die somatische Erkrankung und die durch sie verursachten psychosozialen Belastungen begründet? Oder können Allergien wiederum durch psychosoziale Belastung verschlechtert oder gar ausgelöst werden? Wenn dieser Zusammenhang auch besteht, wie kommt er zustande? Konkret: wie kommt der Stress in die Haut?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wird Eva Peters am Beispiel der Neurodermitis den Zusammenhang zwischen dem Nervensystem und der Entzündungsreaktion diskutieren. Denn Stress wirkt sich direkt auf die Interaktion von peptidergen Nervenfasern mit Zellen des Immunsystems in der Haut aus. Über diese enge Verbindung greift Stress in lokale Entzündungsreaktionen ein, mit substantiellen Folgen. Darüber hinaus kann Hautentzündung über neuroendokrine Mechanismen auf die zentrale Stressreagibilität zurückwirken. Am Beispiel der Neurodermitis kann hier also im Detail die Funktionsweise der Hirn-Haut-Stressachse aufgezeigt werden.